Donnerstag, 9. Oktober 2014

Sonstige Ergüsse I - oder: Läuft und läuft und läuft...

Hallo zusammen,

ich hab schon bald den nächste Artikel versprochen - hier ist er. Diesmal geht's nicht um Cinefilm, sondern ganz klassisch um die Schwarzweiß-Fotografie.

Mittlerweile hab ich schon ein paar verschiedene Filme durchprobiert: AgfaPhoto APX 100 (nicht den mit "New Emulsion"-Aufdruck), Kentmere 400, Kodak TMax 100, ADOX Silvermax sowie Rollei RPX 100 und 400. Rumliegen hab ich derzeit noch ein paar Fuji Neopan 400, da bin ich aber noch nicht zum Ausprobieren gekommen.

Angefangen mit dem Entwickeln hab ich mit Kodak D-76 und war auch sehr zufrieden. Irgendwann hab ich dann mitbekommen, dass der XTOL-Entwickler aus dem gleichen Hause in allen Belangen (Korn, Schärfe, Schattenzeichnung) besser sein und zudem auch noch umweltfreundlicher sein soll:

Quelle: http://www.kodak.com/global/en/professional/products/chemistry/bwFilmProcessing/selecting.jhtml?pq-path=14053
Ehrlich gesagt, kann ich zwischen den entwickelten Negativen überhaupt keinen qualitativen Unterschied feststellen. Allerdings hab ich auch keine aufwendigen Versuchsreihen durchgeführt. Es kommen Negative raus, die mir gefallen und das ist für mich völlig in Ordnung.

Jetzt liest man ja öfters im Internet vom sog. "Sudden Death" bei XTOL. Heißt, vom einen Tag auf den anderen soll der Entwickler plötzlich und ohne Vorwarnung nicht mehr funktionieren. Aus verschiedenen Foren habe ich meistens etwas von Zeitspannen zwischen einem halben und einem ganzen Jahr für die Haltbarkeit gelesen. Einer kam sogar auf 2,5 Jahre und das Zeug hat noch funktioniert. Manche schreiben, man müsse XTOL unbedingt mit destilliertem Wasser ansetzen und ihn in dunklen Glasflaschen verschiedener Größen lagern, um sicherzustellen, dass möglichst wenig Luft an den Entwickler kommt.

Ich hab mein XTOL in solche Flaschen abgefüllt:

Beispielbild
 
Die fassen 1,1 Liter. Und wenn ich was entnommen hab, dann steht die Flasche eben nur noch halbvoll im Schrank. Angesetzt hab ich's auch mit Leitungswasser. Da mach ich wohl einiges falsch (außer, dass der Entwickler es im Kellerschrank kühl und dunkel hat).

Andererseits wohl doch nicht. Derzeit hab ich noch ca. eine halbe Flasche im Keller stehen, angesetzt Anfang 2013. Die Suppe ist jetzt also mittlerweile gut 1,5 Jahre alt und funktioniert noch einwandfrei. Vor jedem zu entwickelnden Film schmeiße ich vorsichtshalber immer den abgeschnittenen Filmanfang in den Messbecher mit der Gebrauchslösung. Und so liefert mir XTOL seit über eineinhalb Jahren einwandfreie Negative.

Fazit: Nicht immer alles glauben und Angst kriegen vor allem, was im Internet steht. Mit'm Filmschnipsel testen und es kann losgehen. Natürlich ist es aber trotzdem praktisch, noch frischen Entwickler vorrätig zu haben, falls der alte abgeranzt ist und man unbeding heute noch Bilder braucht ;-)

1 Kommentar:

  1. Das mit dem "sudden death" von Xtol ist wohl ein uralter Hut, der in Foren immer wieder auftaucht und bei allen möglichen vom Anwender verursachten Problemen flugs herbeizitiert wird. Kodak hat schon vor einigen Jahren reagiert und den Entwickler stabiler gemacht. Wimre handelte es sich um Probleme mit Metallionen im Ansatzwasser, deshalb auch der Rat zu A. demin. Abgesehen davon schadet es nie, Entwickler in hochgefüllten Glasflaschen vor Oxidation zu schützen. Die von dir verwendeten Kunsttoffflaschen sind aber auch schon rel. gasdicht.

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